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Aus aktuellem Anlass

Berufspolitik

Der Deutsche Hebammenverband mischt sich ein. Lesen Sie unsere Standpunkte und Stellungnahmen!

II. Bundesfachtagung der Familienhebammen in München

Vom 1.-2. März 2010 findet in München im Schloss Fürstenried der zweite Bundesfachtag der Familienhebammen statt.

Die Fachtagung steht unter der Schirmherrschaft von Frau Ministerin Ross-Luttmann, die 2010 den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz inne hat. Ausgerichtet wird der Fachtag vom Deutschen Hebammenverband.

Die Arbeit der Familienhebamme hat die Gesundheit von Mutter und Kind, aber auch die gesellschaftliche Einbindung der Familie zum Ziel. Um eine bestmögliche Betreuung von Frauen und Familien in schwierigen Lebenslagen zu erreichen, bedarf es der Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen. Die Schwerpunktthematik der Fachtagung „Kommunikation und Netzwerk“ greift diese interdisziplinären Aspekte auf.

Obwohl sich Hebammenverband, Jugendämter und Politik über die unverzichtbare Arbeit der Familienhebammen einig sind, existieren noch immer keine bundeseinheitlichen Arbeitsbedingungen für Familienhebammen. Bis Ende 2010 wird es bundesweit ca. 1000 ausgebildete Familienhebammen geben. Die Grundlage bildet das Curriculum des Deutschen Hebammenverbandes, das allerdings in einzelnen Bundesländern Modifizierungen erfährt. In Bayern werden alle Anforderungen des Curriculums des deutschen Hebammenverbandes Bayern erfüllt. Dort gibt es 96 weitergebildete Hebammen; etwa 40 Familienhebammen arbeiten derzeit als Honorarkräfte bei den Jugendämtern. Bislang ist es allerdings noch nicht gelungen, eine Weiterbildung mit staatlicher Anerkennung zu etablieren. Auch die Berufsbezeichnung Familienhebamme ist nach wie vor ungeschützt.

Auch bei der Finanzierung der laufenden Fortbildungen gibt es beträchtliche Unterschiede: In Thüringen und im Saarland werden die Kosten in voller Höhe durch die Ministerien getragen; in Sachen-Anhalt zu 95%, während der Landesverband der Hebammen die restlichen 5% trägt. In Baden-Württemberg hat die Landesregierung für die nächsten Jahre jeweils ca. 45 000 Euro für die Weiterbildung zur Familienhebamme zur Verfügung gestellt. In Bayern wird ein Finanzierungszuschuss für die landeseigene MAJA-Ausbilldung gewährt.

„Wir haben viel bewegt“, so Angela Nieting, die Bundesbeauftragte für Familienhebammen beim Deutschen Hebammenverband. „Wir haben motivierte Kolleginnen, die gute Ausbildungen durchlaufen haben. Aber nach wie vor ist der Status der ausgebildeten Familienhebammen ungeklärt. Deshalb fordern wir in unserem Fünf-Punkte-Papier, dass wir für die Leistungen der Familienhebammen mittelfristig eine gesicherte Finanzierung bekommen, gleichgültig ob die Familienhebammen freiberuflich arbeiten oder angestellt. Zudem fordern wir im Positionspapier, dass es eine Stellensicherung bei Jugend-, Sozial- und Gesundheitsämtern geben müsse“.

Iris Edenhofer, die Hebammenlandesvorsitzende in Bayern formulierte es ähnlich „Was fehlt sind Beschäftigungsstellen mit einer einheitlichen Bezahlung und eine bessere Einbindung der Familienhebammen bei der Konzeption von Runden Tischen und Netzwerken der Frühen Hilfen“.

Schnelle und einfache Lösungen sind nicht zu erwarten. Aber wenn es politisch ernsthaft gewollt ist, dann müssen neue Formen der Kooperation aufgebaut werden. Aus diesem Grund pocht der Hebammenverband noch immer auf die Zusammenarbeit der Gesundheitsministerien mit den Jugend- und Sozialministerien, um die Arbeit der Familienhebammen an der Schnittstelle SGB V/SGB VIII zu verankern. Der Hebammenverband erhofft sich durch die Schirmherrschaft der Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz mehr als eine symbolische Unterstützung seines Vorhabens.

Kontakte

Angela Nieting, Beauftragte für Familienhebammen des DHV
Telefon: 08821 – 3697
Mobil: 0170 – 7014827
Mail: nieting(at)hebammenverband.de

Iris Edenhofer, Vorsitzende des Bayrischen Hebammenverbandes
Telefon: 08651 – 76 75 79
Mobil: 0171-6202622
Mail: info(at)bhlv.de

Petra Hemmerle, Fortbildungsbeauftragte des Bayerischen Hebammen Landesverbands e.V.
Projektleitung Familienhebamme, Projektleitung MAJA
Steinäckerstraße 7
96117 Memmelsdorf
Tel.: 09505-950411
Fax: 032223766861
email: petra.hemmerle(at)t-online.de

Zuletzt geändert am 16.12.2022