Ein Durchschnittsverdiener, der 2019 in Rente geht, kann laut Rentenbericht mit einer Standardrente von 1400 Euro rechnen, wenn er 45 Jahre Beiträge einbezahlt hat. Hebammen haben mit diesem fiktiven männlichen Rentenzahler absolut nichts gemein. Sie sind weiblich, arbeiten in einem schlecht bezahlten Beruf, haben durch eigene Kinder diverse Renten- und Karriereknicks und bekommen für ihre vor 1991 geborenen Kinder nur ein Jahr Erziehungszeit bei der Rente angerechnet.
Auch den Ruf nach einer privaten Vorsorge können Hebammen in der Regel nicht erfüllen, denn ihr Einkommen als Angestellte ist mit 15 Euro/Stunde so gering, dass sie am Monatsende nichts für die Rente zurück legen können.
„Wenn der Staat die private Altersvorsorge als Schutz vor Altersarmut propagiert, dann müssen die Einkommen von Frauen so gestaltet sein, dass eine private Altersvorsorge gezahlt werden kann“, so Martina Klenk die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. „Es ist uns Hebammen eine große Unterstützung, dass die Organisation Business and Professional Women den Deutschen Hebammenverband als einen der beiden Schwerpunktpartner für die anstehende Equal-Pay-Day-Kampagne „Lohnfindung im Gesundheitswesen – Viel Dienst, wenig Verdienst“ ausgewählt hat. Gemeinsam wollen wir am heutigen Tag der Nachhaltigkeit darauf hinweisen, dass soziale Nachhaltigkeit faire Einkommenschancen voraussetzt“, so die Hebammenpräsidentin.
Der Deutsche Hebammenverband vertritt die Interessen von ca. 17.631 Mitgliedern, inklusive 593 Schülerinnen und 117 von Hebammen geleitete Einrichtungen (HgE wie z. B. Geburtshäuser). Ungefähr 60% der Hebammen sind freiberuflich tätig. Ca. 30% arbeiten sowohl angestellt als auch freiberuflich. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit das zentrale Anliegen des Deutschen Hebammenverbandes.
Präsidentin: Martina Klenk
Kontakt: Dr. Edith Wolber, Pressesprecherin des Deutschen Hebammenverbandes
Telefon 06226 – 429400, Mail: wolber(at)hebammenverband.de, www.hebammenverband.de