Nur diejenigen Einrichtungen, die bereits ein Qualitätsmanagementsystem vollständig eingeführt haben, erhalten pro Geburt eine Pauschale von 707 Euro. Die Geburtshäuser, die noch ohne Zertifizierung bzw. Auditierung sind, bekommen die Pauschale nur mit Abschlägen. Ebenso werden für Geburten, die verlegt werden müssen, nicht die vollständigen Sätze bezahlt.
„Wir wollten diese Abschläge verhindern“, sagt Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. „Aber die Krankenkassen feilschen um jeden Cent. Und so sind wir froh, dass unsere Kolleginnen jetzt auf jeden Fall mit deutlich mehr Geld rechnen können als zuvor.“ Insgesamt müssen die Krankenkassen durch die Erhöhung der Pauschalen 150.000 Euro mehr bezahlen. „Das ist in Anbetracht des vier Milliarden-Überschusses der Kassen ein absolut lächerlicher Betrag“, findet Martina Klenk. „Durch die außerklinische Geburtshilfe spart das Gesundheitssystem Kosten. Die Krankenkassen täten gut daran diese zu fördern, statt den Hebammen Steine in den Weg zu legen.“
Ende Januar gehen die Verhandlungen mit den Krankenkassen weiter. Dann wird die Vergütung der freiberuflichen Hebammenleistungen erneut vor der Schiedsstelle verhandelt. Die Kassen hatten eine Verschiebung des Termins bewirkt. „Wenn wir im Januar keine substanzielle Verbesserung unserer Einkommenssituation erreichen, werden wir klagen“, sagt Martina Klenk. „Wir lassen uns nicht ewig hinhalten.“
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