Der Deutsche HebammenVerband (DHV) richtet sein Augenmerk in diesem Jahr auf die Klinikhebammen. Denn rund 98 Prozent aller Kinder in Deutschland werden in Krankenhäusern zur Welt gebracht. Die Bedingungen dort lassen oftmals zu wünschen übrig: Eine Hebamme muss in vielen Fällen drei bis vier Frauen gleichzeitig bei den Geburten betreuen. Hinzu kommen überlange Dienstzeiten und Nachtschichten.
„Geburten verlaufen in der Regel dann optimal, wenn auch die Bedingungen stimmen“, sagt DHV-Präsidentin Martina Klenk. „Deshalb fordern wir eine 1:1-Betreuung der Schwangeren durch eine Hebamme während der Geburt. Internationale Studien zeigen, dass die hebammengeleitete Geburt die sicherste Variante für Mutter und Kind ist.“ Martina Klenk ist überzeugt, dass sich dadurch zum Beispiel unnötige Interventionen unter der Geburt vermeiden ließen. „Kaiserschnitte sollten nur in den Situationen zum Einsatz kommen, in denen sie erforderlich sind: in Notfällen. Zurzeit liegt die durchschnittliche Kaiserschnittrate in Deutschland aber bei über 30 Prozent. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Mütter und Kinder und lässt sich medizinisch überhaupt nicht rechtfertigen.“
Mit einem Forschungsworkshop startet zum 5. Mai in Nürnberg außerdem der 13. Hebammenkongress. Er findet alle drei Jahre statt. Zu den Hauptkongresstagen vom 6. – 8. Mai werden rund 2500 Hebammen aus ganz Deutschland erwartet. Das Motto in diesem Jahr: „Das Normale ist etwas ganz Besonderes“. Es passt auch zum Internationalen Hebammentag.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung zum 13. Hebammenkongress
Neue Plakatmotive "Hebammen wissen Bescheid" aus dem Klinikalltag