Das Ausstellungsmotto „Who cares?“ spielt mit der Doppelbedeutung des englischen Satzes. Zum einen bedeutet dieser: Wer kümmert sich, wer trägt Sorge? Zum andern aber auch: Wen schert's, wen kümmert's? Und das ist tatsächlich das Problem: Es scheint zu wenige zu stören, wie diejenigen, die in unserer Gesellschaft Sorge tragen, behandelt werden. Das mag daran liegen, dass das Sorgen für und Versorgen von Menschen, Tätigkeiten sind, die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden. Aber auch daran, dass sich die Frauen zu wenig Gehör verschaffen.
Die Ausstellung will dazu beitragen, dies zu verändern. Denn schließlich sind es gerade die Sorgeberufe, ohne die keine Gesellschaft auskommt. Es kann nicht sein, wenn die Arbeit mit und an Menschen weniger wert ist als die Arbeit mit und an Maschinen, wenn eine Hebamme weniger verdient als ein Berufskraftfahrer oder eine Diplom-Sozialpädagogin weniger als ein Diplom-Ingenieur für Informatik.
Die Ausstellung beruht auf einer Reportage für den FrauenRat von Sharon Adler (Fotos) und Britta Meyer (Texte) aus dem Jahr 2012. Das Ziel war es, Frauen, die in sogenannten Sorgeberufen tätig sind, in typischen Arbeitssituationen zu fotografieren und sie über ihre Arbeit, deren positive, aber auch negative Aspekte, sowie über ihre Einkommenssituation zu befragen. Im Zusammenspiel dieser Portraits entstand exemplarisch ein aussagekräftiges „Lagebild“ von Sorgeberufen.
Die Ausstellung wurde am 7. Juni 2013 im Sozialverband Deutschland in Anwesenheit einiger der portraitierten Frauen eröffnet. Sie kann ab August 2013 bestellt und soll deutschlandweit gezeigt werden: Als nächste Station ist Eisenach geplant.
Weitere Informationen:
Deutscher Frauenrat: Who cares?
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