Panel 10, Dienstag, 3. Mai, 16.30 - 18.00 Uhr
Kerstin Großhans, Lina Fröhlich
Zur Hebammenarbeit gehört neben der Wochenbettbetreuung und der Geburtsbegleitung auch die Versorgung und Beratung von Frauen während der Schwangerschaft. Das Arbeitsfeld der Schwangerenvorsorge teilen sich die Hebammen mit den Ärztinnen. Das Ziel der vorliegenden qualitativen Studie ist die Untersuchung der Bedeutung von Schwangerenvorsorge durch die Hebamme für Mehrgebärende. Mehrgebärende Schwangere suchen die Hebamme häufig zu einem früheren Zeitpunkt auf als Erstgebärende. Sie scheinen auf Grund ihrer größeren Erfahrung Aussagen über die Hebammenbetreuung in der Schwangerschaft treffen zu können. Auf Grund dessen wurden sie als Probandinnen ausgewählt.
Mit zehn Frauen wurden postnatal problemzentrierte, halbstandardisierte Interviews durchgeführt und mit der Methode der qualitativen Inhaltsananlyse nach Mayring ausgewertet. Aus den Aussagen der Probandinnen wurden als Ergebnis zehn Hauptkategorien gebildet. Diese schildern zum einen, wie sie von der Möglichkeit der Hebammenbegleitung in der Schwangerschaft erfahren haben. Zum anderen beschreiben sie, welche Erlebnisse die befragten Frauen dazu veranlassten, sich für die Begleitung durch Ärztin oder Hebamme zu entscheiden. Dazu gehören eigene Erfahrungen in früheren Schwangerschaften, diverse Informationsquellen sowie Ängste und Risiken. Ebenso beschreiben die Interviewpartnerinnen, wie sie die Betreuung in der Schwangerschaft erlebt haben. Sie schildern Motive für Hebammenbetreuung, den Ablauf der Hebammen- beziehungsweise der ärztlichen Vorsorge, die Rolle der Hebamme, wie sie das Verhältnis von Arzt und Hebamme wahrnehmen und wie sie auf Grund dieses Erlebens sich die Zukunft der Schwangerenvorsorge vorstellen.
Sowohl Arzt als auch Hebamme spielen für die befragten Frauen eine wichtige Rolle in ihrer Schwangerschaft. In der ärztlichen Vorsorge wird vor allem der Ultraschall als wichtig hervorgehoben. Bei der hebammengeleiteten Schwangerenvorsorge, schätzen die Mehrgebärenden das Vertrauensverhältnis und die individuelle Betreuung der Familie. Dass Hebammen sich am physiologischen und primär gesunden Prozess der Schwangerschaft orientierend wird ebenfalls von den Probandinnen positiv wahrgenommen. Mit ihren Aussagen geben sie zudem einen Einblick in die vielfältigen Aspekte der hebammengeleiteten Schwangerenvorsorge. Sie würden diese Form der Betreuung auf Grund ihrer Erfahrung wiederwählen.
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