Sitzung 4, 14.30-16.00
Nina Rogava, Petra Gorschlüter, Manfred Haubrock
Derzeit existiert kein verbindliches Verfahren zur Berechnung des Personalbedarfs von Hebammen im Kreißsaal und der Personalbedarf wird zwischen der Kreißsaalleitung und der nächsthöheren Managementebene (Pflegedienstleitung, Chefärztin oder Geschäftsleitung) verhandelt, so dass die Personalzahlen in den verschiedenen Kreißsälen sehr unterschiedlich sein können. Die Arbeitsbedingungen von Hebammen in der Klinik haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. In einer Befragung von 2000 angestellten Hebammen im Jahr 2014 durch den Deutschen Hebammenverband wurde am stärksten die Zunahme der Dokumentation, Arbeitsverdichtung (mehr Patienten in der gleichen Arbeitszeit), Übernahme berufsfremder Tätigkeiten und der Personalabbau beklagt (DHV 2014).
Die Studie „Personalbedarfsermittlung von Hebammen im Kreißsaal“, hat sich zum Ziel gesetzt, ein Personalbedarfsermittlungsinstrument (Pernament) zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Dieses basiert auf einem qualitätsorientierten Ansatz, der eine Eins-zu-Eins Betreuung während der Geburt zugrunde legt. Es liegen erste Ergebnisse zur Erprobung und Evaluation von Pernament sowie erste Erfahrungen vom Einsatz in der Praxis vor. Mit der Anwendung von Pernament im jeweiligen Kreißsaal können Personalzahlen errechnet werden, die als Verhandlungsgrundlage im jeweiligen Krankenhaus dienen können.
Die Studie ist ein Teilprojekt des Forschungsschwerpunktes „Versorgung während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett – Instrumente zur sektorenübergreifenden Qualitätsentwicklung (IsQua), gefördert aus Landesmitteln des Nds. Vorab durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (FKZ: 11-7251-33-1/10).
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